Für den gebürtigen Schweizer Patrik Muff war schon früh klar, dass sein Herz für Schmuck schlägt. Bereits als Kind bastelt er viel, wächst in einem kunsthandwerklichen Haushalt auf, die Mutter ist Keramikmalerin, der Vater ist Möbelschreiner.
Mit 14 verließ er die Schule und machte eine Ausbildung zum Goldschmied. Im Alter von 23 ging er nach Köln, um an der TH Köln als Meisterschüler Freie Kunst zu studieren. Zusammen mit Freunden eröffnete Muff in dieser Zeit eine eigene Bar in der Kölner Innenstadt, die schnell zu einem Treffpunkt für Künstler und Galeristen avancierte.
Mitte der 1990er Jahre plante er eine Weltreise, kaufte sich einen gelben VW-Bus mit Hochdach und richtete sich darin einen Goldschmiedeplatz ein. Von Köln fuhr er über Amsterdam nach München, mit dem Ziel, von dort aus weiter in Richtung Süden zu ziehen. Viel von der Welt sah er bei dieser Reise dann jedoch nicht – er blieb dann ungeplant in München hängen und eröffnete dort sein eigenes Atelier.
Patriks Schmuck ist punkig, kantig, rough, immer hochwertig und mit einer Botschaft. Die Bandbreite seiner Motive ist mit 1500 Formen und Stücken wahnsinnig vielfältig, sie reicht von Herzen und Ankern bis hin zu Käfern und Essstäbchen. Am meisten haben es ihm jedoch Schädel und Totenköpfe angetan, wie er sie schon zu einer Zeit in Köln bei Konzerten hinter der Bühne an Bandmitglieder bekannter Rockbands verkaufte.
Patrik hatte schon immer eine ausgeprägte Sammelleidenschaft, die er nicht Zuhause, sondern in seinem Atelier auslebt. In seiner Jugend sammelte er Toaster oder Holzstücke, mittlerweile konzentriert er sich vor allem auf Schädel und Geweihe die sämtliche Wände des Ateliers zieren. Auch alte Porträts nimmt er aus dem einen oder anderen Antiquitätengeschäft mit, um dann mit einem weißen Stift Käferkörper über die Gesichter der Menschen zu zeichnen und diese so zu verfremden. Die dabei entstandenen Werke schafften es sogar schon bis in eine Galerie in Hongkong.
Heute gehört Patrik Muff zu den bekanntesten Schmuckdesignern im deutschsprachigen Raum und hat sich längst auch international einen Namen gemacht.
Das Gespräch über seine Motivation, Inspiration, seinen Werdegang und das Handwerk selbst, gibt es ab sofort auf: