Die Herbertstraße in Hamburg zählt wohl zu den bekanntesten und berüchtigsten Adressen der Hansestadt. Die rund 60 Meter lange Gasse liegt auf St. Pauli in der Nähe der Reeperbahn und wird seit ihrem Entstehen im 19. Jahrhundert zur Prostitution genutzt. Manuela Freitag arbeitet hier seit mehr als 30 Jahren und ist die dienstälteste Domina der Straße. In ihrer Laufbahn hat sie schon so einiges erlebt – und einiges davon nun in ihrem Buch veröffentlicht.
Es kommen verwunderliche Dinge auf einen zu. Der Beruf ist im Prinzip wie eine Wundertüte.
Manuela Freitag
Ihr persönlicher Weg in die Sexarbeit war im Rückblick ein tragischer. Als sie im Alter von 12 Jahren aus einem Heim ausbricht, muss sie sich selbst versorgen und bot sich schließlich Männern an, um Geld zu verdienen. Aus klassischer Sexarbeit wurde über die Jahre ihr heutiger Beruf.
Wie hat sich ihre Arbeit in all den Jahren verändert? Warum wird Sexarbeit in unserer Gesellschaft bis heute tabuisiert und stigmatisiert? Und welche Kundenwünsche schockt oder überraschen eine erfahrene Domina noch heute? Ein Gespräch über Dominanz, Unterwerfung und die Herberstraße:
Fotoquelle: Michael Philipp Bader