Ganz egal, ob mit mehr als Mach 2 innerhalb der Atmosphäre oder weit darüber hinaus: Nicola Winter ist für beide Situationen bestens gerüstet – trotz Höhenangst. Schon in ihrer Kindheit und Jugend träumte sie von Abenteuern, fernen Ländern und vom Fliegen. Kein Wunder also, dass sie direkt nach dem Abitur den fixen Plan hatte, Pilotin zu werden.
Als Pilotin startet man mit einem Sack voll Glück und einem leeren Sack an Erfahrung. Und am Ende hat man hoffentlich noch Glück übrig, bis die Erfahrung ausreicht.
Nicola Winter
Nachdem sie das Auswahlverfahren bei der Bundeswehr erfolgreich absolvierte, verpflichtete sie sich und wurde 2004 Deutschlands zweite Kampfflugzeugpilotin. Rund zehn Jahre später wechselte sie zum Eurofighter – als eine von drei Frauen bei der Luftwaffe. Parallel dazu studierte sie Luft- und Raumfahrttechnik und absolvierte eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin.
Nach einem Intermezzo in der Unternehmensberatung und in der Industrie bewarb sie sich 2021 bei der ESA für das Astronautenauswahlverfahren. Unter über 22.500 Bewerbern schaffte sie es unter die 17 Finalisten und letztlich in die ESA-Astronauten-Reserve. Heute ist sie in der Raumfahrtforschung tätig, arbeitet als Dozentin für Notfall- und Krisenmanagement an der Carl Remigius Hochschule, und ist als Keynote-Speakerin sowie Krisenberaterin aktiv.
Wie geht sie also selbst mit Notfallsituationen um? Was können wir aus ihren Strategien für unsere eigenen Krisen lernen? Und wie überwindet man als Kampfflugzeugpilotin die eigene Höhenangst? Diese und viele weitere Fragen hat Nicola Winter im ausführlichen Gespräch mit Daniel Fürg beantwortet: